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Reisen <2023

Reisen <2023

Reisen! Warum nur und die Antwort führt in die Geschichte meiner Familie in den 70er Jahren. Aufgewachsen in der Enge eines badischen Dorfes, Ebersweier/Durbach, und belastende Familienumstände mit zwei Generationen, die in Konkurrenz standen, war der jährliche Sommerurlaub nach Südtirol wie eine Art Befreiung. Meinen Eltern waren entspannt und freundlich und wir hatten eine sehr schöne Zeit im Vinschgau. Pizza, Lire, Wanderungen zur Lodnerhütte, Hochganghaus, Partschinser Wasserfall, Meran und sein Eis am Flanierabend am Fluß, Benzingutscheine und Apfelplantagen unter Bewässerung, die ein Spiel mit der Nässe mit einem spielten, und, und, und…

Die Reisen starteten meistens sehr früh und es war noch Nacht. Oft wurde ich nach dem Bodensee wach und blickte auf die ersten Alpengipfel, genoß die Brote von Mutter zum Frühstück und die Aufregung machte sich in mir breit.

Genau das Gefühl übermannt mich auch heute noch bei der Vorbereitungen auf Motorradreisen und spätestens wenn die Packrollen auf der XS1100 verzurrt sind und ich den Shoei-Helm überziehe. Unterwegs-On the road

Mich zog es sehr früh raus in die Welt und das alles erstmal mit dem Daumen. In drei Tagen getrampt an die Grenze Frankreich/Spanien nach Port Bou, dort in Strandhöhlen übernachtet, ausgeraubt worden, ein Tag in strömenden Regen an einer Autobahnraststätte in Lyon gestanden, aber auch von Cesena in der Nähe von Ancona in 8 Stunden zurück nach Offenburg getrampt und das mit einem Leiter einer psychosomatischen Klinik im Frankfurter Raum in einem Sportwagen, der trotz Schnee auf der Straße von Chiasso aus, über den Teer flog und dabei lief Elvis aus den Boxen. Seither kann ich den auch hören. Er führ mich direkt vor meine Wohnung in der Hildastraße 10 in Offenburg. Geschichten, die prägen und auch prägend sind für weitere Abenteuer.

Es folgten viele Tramperreisen nach Italien, immer wieder nach Südfrankreich (Ardeche/Cassis) und nach Abitur und Zivildienst, starteten dann Reisen nach Südamerika, mehrmals nach Südindien und Goa, New York und Cuba, oft nach England zu Dennis und Freunden und erst jetzt in der Rente kann ich freier planen und alles ist möglich. Danke!

Die Liebe zum Motorrad, kam über das Design, das Design der Honda-Motorräder der 70er Jahre. Grasgrünes RIXE-Dreigang Mofa vom Großvater für den Weg zur Schule in Offenburg und wir waren die erste Generation, die einen Mofaführerschein zu absolvieren hatte. Die roten Suzuki 80 Enduros zwei unserer Kollegen im TischTennis-Club blieben gut in Erinnerung. Viele Jahre später kam dann eine Kreidler Florett mit der ich einmal die Reise von Lahr nach Bremen, mit vollem Gepäck, in drei Tagen schaffte. Doch dann sollte sich alles ändern, bei einer Aufräumaktion in einem Holz- und Abfallschuppen in unserem Gartenhaus in Bremen-Walle. Unter Paletten, Holz und Kruscht kam eine Honda CB250K4 zutage und ich verliebte mich auf den ersten Blick in die Kleine, die mir aber im Vergleich zur Florett ziemlich groß vorkam. In den folgenden zwei Jahren wurde aus zwei Motorrädern eine funktionierende und sehr schön anzusehene 250er Viertakter und ich lernte viel von Werkzeug und Motorradtechnik.

Ich wollte eine 750Four und ich hatte Glück, denn Günter verkaufte mir die seine, die wie ein Familienmitglied mir überlassen wurde. Schließlich hat sie die Four Jahrzehnte nach Griechenland transportiert und es hingen viele, sehr viele Erinnerungen an dem Traum auf zwei Rädern von Honda, die damit eine Revolution in der Zweiradbranche anstießen. Etliche Tausend Mark weniger, stand eine Four vor mir, die in „showroom condition“, wie ein Freund in London bemerkte, mich noch lange begleiten sollte.

Und durch Zufall kam 2000 meine XS1100 zu mir und seither waren längere Touren möglich, wenngleich durch meine Arbeit, aber meistens auf 2-3 Wochen begrenzt waren, doch den Druck bin ich dann 2013 auch losgeworden.

Paralell zu den Hauptmotorrädern, gab es auch noch eine SR500, XS360, XL185, Moto Guzzi V35/V65 Polizia Stradale, CB250G.

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